Partnerschaft mit Luckau (Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz)

Wie kam es zu dieser Partnerschaft?

Bereits kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges, als die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten gezogen wurde, übernahmen Kirchengemeinden in der Bundesrepublik Patenschaften zu Kirchengemeinden in der DDR. Der damaligen Evangelischen Gemeinde Koblenz wurde die Gemeinde Luckau in der Niederlausitz zugeordnet.

Diese Patenschaften waren zunächst eher auf materielle Hilfe für die Kirchen im östlichen Teil Deutschlands ausgelegt. Persönliche Begegnungen fanden ab den 70er Jahren dennoch unter schwierigen Bedingungen (meist nur in Ostberlin) immer öfter statt. Die Beziehungen blieben trotz der widrigen Verhältnisse im Grenzverkehr lebhaft und entwickelten sich schließlich immer mehr zu echten Partnerschaften, nachdem die materielle Not in der ehemaligen DDR gemildert wurde.  Immer öfter reisten Delegierte der westlichen Gemeinden zu Besuchen in die östlichen Gemeinden.

Wie vollzog sich die Entwicklung nach der Wiedervereinigung? Wie geht es weiter?

Mit dem Fall der innerdeutschen Grenze wurden aus Paten Partner. Neue Beziehungen zwischen den beteiligten Familien wurden geknüpft. Die Begegnungen im Rahmen der Partnerschaft – jetzt in beiden Richtungen möglich – wurden zahlreicher. Es fanden und finden jährlich Besuche von Gemeindegliedern statt, wechselweise einmal in Koblenz und einmal in Luckau, u.z. jeweils an einem verlängerten Wochenende über die Zeit von freitags bis montags. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesen Begegnungen schwankt zwischen 10 und 20 Personen. Alle Gäste hier wie dort werden in Familien untergebracht. Bei jedem Treffen wird über besondere Ereignisse im Gemeindeleben berichtet. Der gemeinsame Gottesdienst ist selbstverständlich. Neben dem Austausch über kirchliche und theologische Themen wird auch ein kleines touristisches Programm angeboten, denn im gemeinsamen Erleben von Neuem liegt auch die Chance zum besseren „Einander-Kennenlernen“.

Was sind die Ziele der Partnerschaft?

Die Besinnung auf den gemeinsamen Glauben in einer immer stärker säkularisierten Gesellschaft.

  • Der Austausch über die Situation und Problemanzeigen der Kirchengemeinden.
  • Knüpfen und Festigen menschlicher Kontakte.  Vielleicht kann die Partnerarbeit zum Abbau der „Mauer in den Köpfen“ beitragen.

Wer trägt die Partnerarbeit?

In Koblenz besteht ein kleiner Arbeitskreis, dem Gemeindeglieder aus den Gemeinden Karthause, Lützel und Mitte angehören. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die gegenseitigen Besuche und Begegnungen weiterleben zu lassen. Die theologische Begleitung des Arbeitskreises hat Herr Pfarrer Martin Pietsch übernommen.

Interessierte Gemeindeglieder sind zur Mitarbeit herzlich eingeladen.

Ansprechpartner sind Pfarrer Martin Pietsch (Tel. 0261-4991157, E-Mail martin.pietsch@ekir.de) und  Frau Susanne Kröber-Radermacher (Tel. 0261-33185, E-Mail su.radermacher@web.de).

Wo liegt Luckau?

Luckau ist eine Stadt von 7.000 Einwohnern in der Niederlausitz am westlichen Rand des Spreewaldes. Sie liegt in reizvoller Umgebung etwa 80 Kilometer südlich von Berlin. Die St. Nikolai-Kirche, eine gewaltige Hallenkirche der Backsteingotik aus dem 13. bis 15. Jahrhundert, ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie gehört mit zu den schönsten und größten Stadtkirchen der Mark Brandenburg. In der Kirche finden regelmäßig Orgelkonzerte statt, zu denen Besucher von weither kommen.

Außerdem gibt es einen großen Marktplatz mit klassizistischem Rathaus und prächtigen Bürgerhäusern aus dem 17 Jh.

Link auf die Gemeindehomepage: www.kirche-luckau.de

Besuch der Partnergemeinde aus Luckau (Brandenburg) von Freitag 16.5. bis Mo 19.5.2025

Auch in diesem Jahr machten sich 16 gut gelaunte Luckauer mit 2 gemieteten VW-Bussen auf den Weg nach Koblenz zum Gemeindepartnerschaftstreffen. Ein Ehepaar war schon mit PKW und Wohnwagen angereist. Am Freitag nach der Ankunft am Moselring konnten sie erst mal bei den gastgebenden Familien ausruhen oder in Eigenregie noch etwas unternehmen.

Am Samstagvormittag traf sich die Gruppe in Ahrweiler zur Besichtigung der wiederentdeckten Römervilla. Diese sehr schön ausgebaute Anlage wurde uns von 2 Gästeführern sehr anschaulich beschrieben. Weiter ging es dann zum Mittagessen und anschließend in die Martin-Luther-Kirche nach Bad Neuenahr. Die engagierte Presbyterin Jana Seifert schilderte eindrücklich ihre Erfahrungen aus der Flutkatastrophe und erläuterte die noch lange nicht fertige Wiederherstellung des beschädigten Gotteshauses. Danach war Zeit für Gäste und Gastgeber zur Erholung oder zu weiteren Unternehmungen.

Am Sonntag waren wir Gast im Gottesdienst im Dreifaltigkeitshaus auf der Karthause. Die Pfarrer Martin Pietsch und Martin Meyer hielten den Gottesdienst. Wir kamen in den Genuss, gemeinsam mit dem noch recht neuen, von Kantor Lennart Faustmann gegründeten Gemeindechor Canticum Novum einen stimmgewaltigen, beschwingten und fröhlichen Gottesdienst zu erleben.  Anschließend beim Kirchcafé war Gelegenheit zum Kennenlernen zwischen Gemeinde und Gästen.

Nach dem freien Nachmittag fand im Café Atempause in der Christuskirche ein gemütlicher Abend mit Singen und leckerem Buffet statt.  Mit der Klavierbegleitung von Werner Höss sangen wir fröhlich Lieder aus den als Gastgeschenk mitgebrachten Liederheften und schlossen mit dem Reisesegen.

Am folgenden Montagmorgen ging es dann wieder auf zur Rückreise und der Gegenbesuch wird für 2026 schon geplant.

Zur Geschichte: Die Partnerschaftsarbeit Ost – West begann bereits 1949. Auf EKD – Ebene wurden Landeskirchen einander zugeordnet, dann Kirchenkreise, dann Gemeinden. Unsere Partnerschaft ist also schon sehr lange lebendig. Nächstes Jahr geht es dann wieder nach Luckau.